Was sind überhaupt frühkindliche Reflexe?
Was bedeutet Integration dieser Reflexe?
Wen betrifft das überhaupt?
Warum ist die Reflexintegration Basis für ein gelingendes und selbstbestimmtes Leben?
Was sind frühkindliche Reflexe?
Ein Reflex ist eine automatische, unbewusste, immer gleiche Reaktion auf einen Reiz.
Sie steuern das Verhalten, die Emotionen, das Denken, das Lernen und auch die (Körper-) Haltung wie die Bewegungen.
Sie entstehen in der Schwangerschaft und im ersten Lebensjahr und sichern die Geburt und das Überleben des Fötus bzw. des Babys.
Was bedeutet Reflexintegration?
Durch die oft wiederholte Ausführung der Reflexe sammelt das Baby Erfahrungen und so können die automatischen Reflexe allmählich integrieren und in reife, bewusst gesteuerte Reaktionen und Aktionen übergehen. Dies sollte vorwiegend innerhalb des ersten bzw. bis zum Ende des ersten Lebensjahres erfolgen. Manche sind erst zum Ende des dritten Lebensjahres abgebaut.
Meisst sind es nur "Schatten" die noch bestehen. Die Reflexe sind dann also noch nicht vollständig integriert - das Vollbild der automatischen Reaktion ist nicht mehr sichtbar. Was jedoch trotzdem noch erhebliche behindernde Auswirkungen haben kann.
Wen betrifft das?
Es betrifft sowohl Erwachsene, wie Kinder und auch Babys. Wenn Babys sich nicht altersentsprechend entwickeln, können schon hier persistierende, also fortbestehende Reflexe vorliegen.
Warum ist die Reflexintegration Basis für ein gelingendes und selbstbestimmtes Leben neben der Problem- und Trauma- Bearbeitung?
Wenn die Reflexintegration nicht oder nicht vollständig und rechtzeitig geschieht, kann es auf allen Ebenen hinderliche Folgen haben.
Es kann u.a. ängstliches und aggressives Verhalten auftreten, wenn z.B. der Furcht-Lähmungs- oder der Moro-Reflex nicht vollständig integriert sind. Der Betroffene befindet sich im Dauerstress und damit im Kampf- und Fluchtmodus. Er wird dadurch hypersensibel und hat Schwierigkeiten mit (lauten) Geräuschen, Berührungen, Lernen und sein Verhalten gegenüber Mitmenschen löst so manche Irritationen aus. Er kann evtl. Anderen nicht in die Augen sehen, zieht sich lieber zurück, nimmt nicht an Gruppenaktivitäten teil oder stört evtl. Andere bei ihren Aktivitäten.
Es können also vielfältige behindernde Auswirkungen auftreten, wie z.B.
Ängste, Aggressionen, Verhaltens- und Selbstwertstörungen, Lern- und Bewegungs-probleme, Unsicherheit, Abhängigkeit, Hilflosigkeit, Tendenz recht haben zu müssen, kontrollieren und manipulieren zu wollen u.v.m.
Diese Auswirkungen können ein Leben lang unterschiedlich stark behindern.
Somit kann eine vollständige Integration der Reflexe zu einem leichteren, selbstbestimmtem und gelingendem Leben beitragen - für Erwachsene wie auch für Kinder.
Neben der Problem- und Trauma-Bearbeitung ist dies die Basis u.a. für die psychische Gesundheit des Menschen.